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Arbeitspapier: Begleitforschung zum Jahr der Nachricht 2024

Was bleibt von „Jahr der Nachricht" 2024? Leonie Wunderlich und Sascha Hölig vom Leibniz-Institut für Medienforschung haben parallel zu den Aktivitäten von #UseTheNews in Online-Umfragen und Fokusgruppen untersucht, welche Berührungspunkte Jugendliche mit der Kampagne und den Aktivitäten hatten. Ihre Ergebnisse haben sie in einem Arbeitspapier zusammengefasst.

Leonie Wunderlich und Sascha Hölig (Leibniz-Institut für Medienforschung | HBI) wollten mit der Begleitforschung  herauszufinden, welche Berührungspunkte junge Menschen mit dem „Jahr der Nachricht 2024“ hatten und wie sie diese bewerteten. 

 

Hierzu wurden zwischen April und September 2024 sechs Online-Umfragen durchgeführt sowie zwischen Mai und Oktober 2024 zehn Fokusgruppen mit Schülerinnen und Schülern (n = 56) veranstaltet, die aktiv in die journalistischen und/oder medienpädagogischen Aktivitäten 2024 eingebunden waren. Wieviel blieb bei den Jugendlichen hängen? Was lässt sich daraus für zukünftige Projekte ableiten?

 

Die wichtigsten Erkenntnisse zur Ansprache junger Zielgruppen

 

Medienwissenschaftlerin Leonie Wunderlich bekräftigt die Bedeutung spezifischer Ansätze, um junge Menschen, insbesondere gering informationsorientierte Zielgruppen, zu erreichen:

 

  • Lebensweltbezug herstellen: Themen sollten die Lebensrealitäten junger Menschen widerspiegeln.
  • Kontextualisierung bieten: Hintergrundinformationen und zeitliche Einordnungen helfen bei der Orientierung.
  • Einfache Sprache und visuelle Darstellung: Fachbegriffe sollten erklärt und Inhalte visuell passend aufbereitet werden.
  • Erfolg: Das Ziel, jungen Menschen im „Jahr der Nachricht" Journalismus näherzubringen, wurde erreicht. Die Befragten konnten durch die Teilnahme an den Aktivitäten einen positiveren und wertschätzenderen Blick auf die Arbeit von Journalist:innen gewinnen.  
     

“Ich habe einen anderen Blickwinkel dazu bekommen.”

 

Inhalte der Redaktion Social News Daily (SND) bzw. des „Jahres der Nachricht“ wurden von den Befragten in der Online-Umfrage positiv bewertet und insbesondere als interessant, informativ, spannend und unterhaltsam eingestuft. Gleichzeitig zeichnete sich im Jahresverlauf ein Vertrauensverlust in die politische Berichterstattung über bestimmte Themen ab. Diese Ergebnisse sind aufgrund der geringen Fallzahlen sowie dem geringen Anteil an Personen, die Kontakt mit Inhalten zum Jahr der Nachricht hatten, aber mit Vorsicht zu interpretieren und nicht zu verallgemeinern.
 

Bei den Befragten in den Fokusgruppen sind in erster Linie das Wissen über journalistische Arbeitsweisen und einzelne Aspekte von Nachrichtenkompetenz hängengeblieben. “Ich habe einen anderen Blickwinkel dazu bekommen", so die Aussage einer der befragten Schüler:innen zum Bild des:der “typischen” Journalist:in. Im Rahmen der Praxisaktionen erhielten die Schüler:innen nach eigener Aussage ein „genaueres“ Bild davon, auf welchen verschiedenen Plattformen Journalist:innen arbeiten und dass die Arbeit „vielfältiger“ ist als gedacht.

 

Handlungsempfehlungen

 

Das Arbeitspapier betont die Wichtigkeit der Nachbereitung von Aktivitäten wie Newscamps oder Modellprojekten, besonders für Schüler:innen. So können nachhaltige Lerneffekte erzielt werden, die bei einer einmaligen Teilnahme an einem Newscamp oder einem Workshop geringer ausfallen. Empfohlen werden vor allem praktische und interaktive Aktivitäten, die nah am Alltag der Jugendlichen sind und ihnen konkrete Hilfestellungen und Mechanismen vermitteln.